Dafür möchte ich in diesen Zeiten arbeiten.
von Burkhard Pahl
Wie sind wir auf die Idee gekommen, compango zu gründen und was ist compango?
Wer wir sind und wie wir uns organisieren.
Wo stehe ich in Anbetracht von Klimakrise und Ungerechtigkeit auf der Welt? Oder anders: An welcher Stelle passe ich zu einer Lösung der drängendsten Probleme, die uns umgeben und die auf uns zukommen? Für mich steht fest, ich möchte nicht nur von Klimagerechtigkeit sprechen, sondern mich auch aktiv mit meiner Zeit und Energie für eine sozial-ökologische Transformation einsetzen. Und zum Glück bin ich dabei nicht allein.
Das Team entsteht
2018 lerne ich Raphael an der Uni in Heidelberg kennen. Er studiert Politikwissenschaft, ich Psychologie. Wir arbeiten seitdem in den ehrenamtlichen Kontexten zusammen, gehen gemeinsam auf Demos, machen eine Reise nach Marokko und spinnen immer wieder an Ideen, wie wir gemeinsam Dinge verändern können. Die Motivation liegt schon eine ganze Weile in der Luft, eine einschlägige Idee fehlt jedoch noch.
Raphael bewirbt sich Mitte 2020 in seinem Praxissemester bei der gemeinnützigen socius Organisationsberatung, die Rudi vor über 20 Jahren gegründet hatte. Raphael steigt in ein großes Change Projekt in einer Körperschaft des öffentlichen Rechts unter der Leitung von Rudi ein. Die Nachfolge seiner Stelle übernehme ein halbes Jahr später ich. So ergibt es sich also Anfang 2021 zum ersten Mal, dass wir drei gemeinsam und dennoch räumlich getrennt (Heidelberg, Berlin und Auslandssemester-bedingt Southampton) für einige Wochen zusammenarbeiten. Gemeinsam mit den beiden wirksam sein, macht Spaß, hält jedoch nur wenige Wochen an, bevor das gemeinsame Projekt abgeschlossen ist.
Wege kreuzen sich
Mit Ende des Projekts macht sich Rudi im Frühsommer 2021 für geplante drei Monate auf Wanderschaft. Dabei reift in ihm eine Idee. Die drängendsten Themen der Zeit sieht auch er in der Klimakrise und der weltweiten Ungerechtigkeit. Nachdem er zwei Jahrzehnte socius mit aufgebaut und als Berater gearbeitet hat, will er in seiner Arbeit nun politischer werden. Wenige Wochen vor einer Bundestagswahl, die im Vorfeld auch als “Jahrhundertwahl” bezeichnet wird, weil auf ihr die Hoffnung liegt, dass überfällige Entscheidungen zur Vermeidung der schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise getroffen würden, plant Rudi einen Neustart. Ziel ist es, Organisationen, die sich dem Themen Klimagerechtigkeit verschrieben haben, in der Organisationsentwicklung zu unterstützen. Dafür sollen junge Interessierte in einem Weiterbildungszyklus effektive und einfache Methoden der Organisationsentwicklung erlernen und für die Dauer von wenigen Monaten, als integrierte Externe in den Organisationen mitwirken. Am Telefon pitcht er Raphael und mir seine Ideen – wir sind an Bord!
Es vergeht nicht viel Zeit und wir beginnen die digitale Zusammenarbeit. Eine gute kommunikative Hilfe finden wir hierfür auf wechange.de. Aus anderen Projekten ist mir die Plattform schon bekannt und die Selbstorganisation in Form einer Genossenschaft ist uns sofort sympathisch. Mit virtuellen Meetings beginnen wir, erste Aufgaben zu verteilen und machen uns an die Arbeit. Einen großen Teil der Gesprächszeit nimmt in diesen Wochen das Verstehen von Rudis Ideen ein. Die Ownership liegt zu diesem Zeitpunkt vor allem bei ihm, da er schon länger über unser Projekt nachgedacht hat. Doch Schritt für Schritt kommen auch Raphael und ich in kreative Phasen und beginnen, die Idee mitzuentwickeln.
Kurz und knapp:
- Wir haben das Problemfeld Klimagerechtigkeit erkannt und setzen uns dafür ein.
- Wir bauen eine Plattform auf, die junge, an Organisationsentwicklung Interessierte und NGOs (Schwerpunkte Klimagerechtigkeit) auf der anderen Seite in den Fokus rückt.
- Wir organisieren unser Arbeiten hybrid und auf der genossenschaftlichen Plattform “wechange.de”.